Welches Schöpfsieb passt am besten: Einsteiger- oder klassisches Schöpfsieb?

Was ist der Unterschied zwischen einem Einsteiger-Schöpfsieb und einem klassischen Schöpfsieb?
Bereits auf den ersten Blick zeigt sich, dass die klassischen Siebe der Papierscheune Homburg mit mehr als doppelt so vielen Stützrippen ausgestattet sind als die Einsteiger-Siebe im entsprechenden Format.
Die Stützrippen erfüllen beim Schöpfsieb zentrale Funktionen für die Papierherstellung: Das oder die Gewebe werden zusätzlich unterstützt und liegen dadurch plan. Dies ist bei beiden Siebmodellen der Papierscheune Homburg gewährleistet. Darüber hinaus helfen Stützrippen bei einer schnelleren Drainage des Wassers. Für einen professionellen Handschöpfer ist dies im Rahmen einer Papierproduktion unverzichtbar, insbesondere bei dickeren Papieren.
Für Einsteiger oder weniger Geübte kann eine langsamere Entwässerung hingegen von Vorteil sein, um gleichmäßige Blattbildung und Faserverteilung zu trainieren und auch dünnere Papiere zu schöpfen, ohne in Stress zu geraten.
Beide Siebmodelle sind mit Stütz- und Obergewebe versehen – auch dies unterstützt eine gute Drainage. Bei den klassischen Schöpfsieben ist das Stützgewebe mit den Rippen vernäht, und das Obergewebe wiederum mit dem Stützgewebe vernäht – in aufwändiger und sorgfältiger Handarbeit. Die beiden Gewebe des Einsteiger-Schöpfsiebes sind zwar nicht mit den Rippen vernäht, liegen aber plan aufeinander und können nicht verrutschen, weil sie – ebenso wie bei den klassischen Schöpfsieben von einem rundum aufgenagelten Messingband gehalten werden.
Die Einsteiger-Schöpfsiebe in beiden erhältlichen Formaten – DIN A4 und DIN A5 - sind etwas schwerer als die klassischen Schöpfsiebe mit Velinobergewebe in den gleichen Formaten. Für eine Produktion von mehreren hundert Bogen Papier in einem begrenzten Zeitraum kann dies ein Argument für das leichtere, klassische Schöpfsieb sein.
Bei jedem Schöpfvorgang muss nicht nur das Gewicht des Siebes mit Deckel für eine gewisse Zeit vom Körper entfernt bewegt und gehalten werden, sondern auch das Gewicht des Wassers mit den geschlagenen Fasern. Je größer das geschöpfte Format, je dicker das Papier, je mehr Bogen in kürzerer Zeit geschöpft werden, desto stärker und schneller kann das die Person an der Bütte ermüden. Für einen Einsteiger oder jemanden, der nur hin und wieder einige Bogen für den privaten Gebrauch schöpfen möchte, spielen diese Erwägungen keine oder nur eine untergeordnete Rolle.
Die Deckel beider Schöpfsiebmodelle der Papierscheune Homburg schließen dicht ab.
Ganz gleich, für welches angebotene Siebmodell Sie sich entscheiden werden: Beide Siebe sind qualitativ bestens verarbeitete und vollständig in Deutschland gefertigte Handwerkzeuge. Sowohl mit einem Einsteiger-Schöpfsieb als auch mit einem klassischen Schöpfsieb können, je nach Geschick und handwerklicher Erfahrung des Schöpfenden, qualitativ gute Papiere geschöpft werden.